Das House of Art liegt am zentralen Platz der Stadt. Man erreicht es über dessen freie Fläche kommend oder im Schutz der Arkaden der umliegenden Bürgerhäuser. Aus der Perspektive der Ausstellungsräume, mit Blick auf das Renaissance- und Barock-Ensemble des Námestí Premysla Otakara II., wird deutlich, dass hier zwei dominante Raumkonzepte aufeinandertreffen. Zum einen der in streng geometrischer Ordnung angelegte Platz und zum anderen der sich am Ideal des quasi-sakralen White Cube orientierende Ausstellungsraum.
Drei Teppichbahnen, sich am Ideal des Kreises orientierende Kreisabschnitte, hat Helwing unter die Decke der Ausstellungsräume gehängt. Die formale Nähe seiner Installation zu den Gewölbebögen der Arkaden und zum „Quadrat“ des Platzes ist offensichtlich. Der nicht-funktionalen Verwendung des Teppichs, fern des gewohnt häuslichen Kontexts des Materials, haftet aber auch etwas Ambivalentes an. Dieser Eindruck verstärkt sich einerseits durch die „architektonische“ – raumbildende – Verwendung. Andererseits wird der zentrale Ausstellungsraum so von einer der Teppichbahnen durchschnitten, so dass dieser nicht betreten werden kann und der übliche Rundgang durch die Räume der Galerie unterbrochen ist. Beim Betreten der konkaven und konvexen Raumabschnitte hat man als Betrachter das Gefühl sich in einer Art Bühnenraum zu bewegen.
Ästhetische Erfahrungen, die aus der körperlichen Anwesenheit der Besucher im Raum entstehen, verdichten sich zu der Frage, inwieweit architektonische Räume Verhaltensweisen beeinflussen, Individualität und Reflektion ermöglichen oder unmöglich machen.
Material: schwarzer Teppich, schwarze Wandfarbe