Bewegung in der Vertikalen ist eine der Raumerfahrungen in einem Treppenhaus. Der Steigungswinkel der Treppensegmente wird zum formalen Motiv und bestimmt die Umrisse der vor die Geländer montierten Flächenelemente. Die Variation eines reduzierten, elementaren Prinzips und die Verwendung einer ebenso reduzierten Farbigkeit stellen Bezüge her zu Tendenzen aus den Anfängen der architektonischen Moderne. So zum Beispiel zu den Künstlern des „De Stijl“ und ihrer geometrisch- abstrakten, funktionalen Ästhetik.
Ein weiterer Bezugspunkt der Installation ist der Architekt Bruno Taut. In seinen Projekten beschäftigte sich dieser mit einer zuweilen expressiven Farbigkeit als raumgliederndem Element. Tauts Interesse galt aber auch dem Licht. So changieren die zwei im Treppenhaus verwendeten Graublautöne je nach Lichteinfall in unterschiedlichen Farbnuancen. Der Versuch Licht und Raum zu verschränken, fand in Tauts Glaspavillon, realisiert 1914 auf der Werkbundausstellung in Köln, seinen Ausdruck. Der Titel der Arbeit zitiert direkt aus der Inschrift des Glaspavillons: „Ohne einen Glaspalast / ist das Leben eine Last / Licht durchdingt das ganze All / es ist lebendig im Kristall.”
Material: Schichtwabenplatten, Wandfarbe (Schwarz und 2 Blautöne)