Im Zentrum – Das Auge 2015, Gerhard-Marcks-Haus, Bremen

Auszug aus die "Aktivierung des Objekts" (siehe Texte)

Das Spezifische von Helwings Ansatz mag beispielhaft an seinem Werk Im Zentrum / Das Auge beschrieben werden.

In dem so bezeichneten, räumlich abgegrenzten Teil des Museums versammelt der Künstler zwölf von Gerhard Marcks gestaltete bronzene Porträtbüsten, aufgesetzt auf zwölf schlichte weiße Museumssockel vor einer farblich gestalteten Wand. Betrachtet man das "setting" unter dem Gesichtspunkt des Ausstellens, so drängen sich Fragen inhaltlicher Art auf: Welche historischen Persönlichkeiten wurden ausgewählt; was sind die Gemeinsamkeiten der dargestellten Personen einerseits, der künstlerisch gestalteten Büsten andererseits; sind thematische, stilistische Gruppen gebildet oder in Opposition gesetzt, oder wird eine chronologische Entwicklungslinie plausibel gemacht? Mit all diesen Fragen wird man im Werk von Christian Helwing ins Leere laufen, denn nicht die Frage "wer" hier versammelt ist, sondern "wie" sie versammelt sind, ist essenziell für das Werk des Künstlers.

In Konsequenz definiert dieser Ansatz sowohl die Werke von Gerhard Marcks als formplastisches Material wie auch die architektonische Hülle des Museumsbaus selbst zum Bestandteil des archi-skulpturalen Werks von Christian Helwing wird.  Yvette Deseyve

Material:  graue Wandfarbe, Museumssockel, 12 Porträtbüsten von Gerhard Marcks (Bronze, entstanden zwischen 1934 - 1978)